Foto der Klasse 7d mit Dr. Hammerl und Frau Leikauf vor dem Aventinus-Denkmal in Abensberg.
Die Klasse 7d mit Dr. Hammerl und Frau Leykauf vor dem Aventinus-Denkmal in Abensberg.

Projektskizze

Seit mehr fast 15 Jahren arbeite ich als Geschichtslehrkraft an der Johann-Turmair-Realschule. Immer wieder beschäftigte ich mich oberflächlich mit dem Namensgeber der Schule. Im Museum Herzogskasten begegnet man ihm neben Hazzi als einem der berühmten Söhne der Stadt. Zunächst drängen sich ungleich weniger Projektideen auf als z.B. bei einer „Sophie-Scholl-Schule“. Schülerinnen und Schüler lassen sich durch griffigere Themen eher begeistern. Durch die Wettbewerbsausschreibung, welche Aventinus klar – und zurecht – in den Fokus einer großen Zeitenwende rückt, haben wir uns nun erneut auf eine Spurensuche begeben.

Wie Turmair selbst haben wir uns in Archive gewagt, Quellen gesammelt, selbst die Umgebung durchforstet und ein immer dichteres Netz an Informationen über ihn gewonnen. Ohne die großartige Unterstützung des Herzogskastens Abensberg und der Leitung von Hr. Dr. Hammerl und seiner Assistentin Fr. Leikauf wäre das nicht möglich gewesen. Ein herzliches Dankeschön für all die 1000 Antworten, die Anregungen und all den wissenschaftlichen sowie technischen Support und ihr aufrichtiges Engagement für die Schüler!

Bei unserer Recherche haben wir mehr und mehr festgestellt, dass das Leben unseres Johann Turmair tatsächlich sehr bewegt war. Besonders berührt hat uns die Kluft zwischen Selbstwahrnehmung und Geschichtskultur. Heute wird Aventinus als große Persönlichkeit verehrt, während er selbst zum Zeitpunkt seines Todes wahrscheinlich eher unzufrieden auf sein Leben geblickt haben dürfte; sein Grabstein zeigt ihn entsprechend griesgrämig dreinblickend. Aus seinem Traum von der Professur war nichts geworden, nach Abensberg konnte er nicht mehr zurück, hatte man ihn dort doch eingesperrt, seine Werken wurden zu seinen Lebzeiten nicht gedruckt.

Sympathisch war uns der Hansi, wie wir ihn zwischenzeitlich nannten, weil er als Bub eines Wirts so weit in der Welt herumgekommen ist, sich in dieser Zeit traute, derart offen die Kirche zu kritisieren und schließlich, weil er nie den Kontakt zu „den normalen“ Menschen verlor und er sein Werk durch die Übersetzung in die deutsche Volkssprache für alle verständlich machte.

Einen Zugang bekamen wir u.a. durch das Kunstprojekt, welches die Witwe des Abensberger Künstlers Ferdinand Kieslinger, Frau Speder, mit uns durchführte. Wir versetzten uns in das Kind, den jungen Mann, den fleißigen Wissenschaftler, den Lehrer, den Ehemann,… Hierbei sprachen wir viel über die Person des Johann Turmair, seine Sehnsüchte, Träume, Enttäuschungen und Erfolge.

Mit unserem Blog wollen wir für alle Neugierigen eine zeitgemäße Informationsplattform über Aventinus anbieten. Wir konnten sie dankenswerter Weise dem Stadtmuseum Abensberg angliedern. Wie auch Turmair haben wir, ausgehend von Quellen, Informationen zusammengestellt. Texte wurden verfasst und das Wissen steht durch den Blog aventinus.bayern allen zur Verfügung.

Wir sind uns sicher, dass sich Aventinus darüber gefreut hätte!

 

2016

Juli                         erste Abstimmungen zwischen dem Museum und Schule

2017

September

Vorstellen der Projektidee in der Klasse 7d, diese ist sofort begeistert

Oktober

Brief der Klassensprecherin Lena an Frau Speder wegen der Kieslinger-Bilder (Bildrechte)

Einholen der Medienfreigabeerlaubnis seitens der Schüler und deren Eltern

Oktober u. November

Recherche, Planung bzgl. des Kunstprojekts mit Frau Speder

10.11.

1. Museumstag: Einführung in das Bloggen durch Dr. Hammerl, erste Stadtbegehung samt Spurensuche und viel Fotografieren

November

fächerübergreifende Arbeiten (mit Deutsch) zum Thema: Internetrecherche, Kurzbiografien zu den Namenpatronen der jeweiligen Gruppen verfassen

(hier wurden Persönlichkeiten der Epoche gewählt; Hedwig, die polnische Königstochter kam hinzu, weil eine Gruppe eine Frau wünschte)

13.12.

2. Museumstag: Wir lernen das Verlinken und stöbern in den Handschriften Aventins, die sind nicht nur schwer und schwierig zu entziffern, sondern auch erste nach seinem Tod gedruckt worden.

Film Projekttag 2

18.12.

Kunstprojekt mit der Witwe des Künstlers Ferdinand Kieslinger, die uns zur Collage über das Leben des Aventinus inspiriert, die wir im Schulhaus aufhängen wollen

Weihnachtsferien

Texte lernen, recherchieren, Texte verfassen, passende Links suchen

2018

9.1.

Besprechung Herr Dr. Hammerl und Fr. Then bzgl. Möglichkeiten der Visualisierung

10.1.

Besprechung/ Brainstorming zum Schauspiel

15.1.

Fortsetzung des Kunstprojekts, Fertigstellung eines Kalenders, eines Leporellos und der Collage

16.1.

Antrag an der Verein der Freunde der Realschule, damit die Collage als Schild in Druck gegeben werden kann

2.2.

Erklärvideo: Einführung und viele Versuche

Faschingsferien

Zusammenstellen eines Lebenslaufs für die Aula

22.2.

Filmaktion im Museum mit Herrn Dr. Hammerl (Interviews, szenisches Spiel, Intro,…)

22.2.-9.3.

Arbeiten am Feinschliff der Homepage

Erstellen von Learning Apps zur Bereicherung des Angebots

2.3.  -9.3.

Fertigstellung der „Johann-Turmair-Ausstellung“ in der Aula, damit sich alle Besucher der Schule mit dem Namenspatron auseinandersetzen können.

 

Projektskizze