Aventinus über die Landshuter Hochzeit
Im Frühjahr 1474 begannen die Verhandlungen zwischen den Höfen in Landshut und Krakau über eine Ehe zwischen Hedwig und Georg. Der Bräutigam Hedwigs war durch seine Großmutter mit dem österreichischen Herzogshaus verwandt, deshalb brauchte das Brautpaar zur Vermählung eine päpstliche Erlaubnis. Die Gesellschaft für die Hochzeit war zwei Monate unterwegs und reiste über Berlin, Wittenberg, Leipzig und Nürnberg. Obwohl die Hochzeitsvorbereitung im August 1474 begann, konnte diese erst verspätet am 14. November 1474 stattfinden.
Die Feierlichkeiten dauerten sechs Tage und diese ging als eine der glanzvollsten Hochzeit in die Geschichte ein. Zu dieser damaligen Zeit hatte Landshut rund 7000 Einwohner. Als die Hochzeit stattfand, hielten sich rund 9000 Leute in Landshut auf, darunter zwei Kurfürsten (Albrecht Achilles von Brandenburg, als Hofmeister und Redner, ebenfalls der Pfalzgraf Philipp), der Erzbischof von Salzburg Bernhard von Rohr, der die Trauung vollzog.
Die Feierlichkeit kostete knapp 61 000 Gulden, das sind umgerechnet 21 500 Millionen Euro. Dies ist das Gehalt eines Herzogs in einem Jahr. So wurden z.B. auch fast 200 000 Eier und 323 Ochsen verspeist. In dem Schloss waren 20 Seiden-Schneider tätig, diese fertigten Prunkgewänder für die Gäste an. Seit 1903 erinnert die Stadt Landshut alle vier Jahre an die Landshuter Hochzeit mit einem historischen Stadtfest.
Bei offiziellen Anlässen war ein Übersetzer für Hedwig bereit gestellt, da er kein Deutsch sprach. Bei der Hochzeit dolmetschte der Bruder von Hedwigs österreichischen Mutter und König Ladislaus von Böhmen.
Pingback:Die Hedwigen stellen sich vor – aventinus.bayern