Aventinus´ Landkarte: Heute benutzen wir alle unsere Handys, wenn wir einen Ort oder Weg suchen. Früher gab es dafür Karten auf Papier. Die erste Landkarte hat Aventinus entworfen – und damit eine Sensation geschaffen. Denn erst dadurch haben die Menschen einen größeren Überblick.
Bei der vorliegenden Karte handelt es sich um die erste Landkarte Bayerns, die nicht nur handgezeichnet worden war. Aventinus veröffentlichte sie 1523 und 1535 als Ergänzung zu seiner Chronik Bayerns, damit sich der Leser besser orientieren kann.
Aventinus war zwar viel in Bayern unterwegs, aber man muss anerkennen, dass er eine sehr gute räumliche Vorstellungskraft hatte und seine Erkenntnisse graphisch sowie geographisch darstellen konnte.
Interessant ist dabei, dass das Flussnetz als Raster dient.
Umgeben von den Wappen der Bischofsstädte (oberer Rahmen) und anderer wichtiger Hauptstädte (restlicher Rahmen) bildet die Karte im Maßstab von um 1:720.000 Ober- und Niederbayern zwischen Alpen und Donau ab.
Mit den lateinischen Bezeichnungen, vor allem die Eintragung der Stammesnamen (z.B. Vindelici) greift Aventinus als Geschichtsschreiber auf das Werk „Germania“ seines römischen Kollegen Tacitus zurück.
(um 58 n. Chr.; † um 120).
Besonders ist die doch recht genaue Einmessung der Orte auf der Karte. Diese ist wahrscheinlich auf Daten des bedeutenden Mathematikers, Astronomen und Geographen Peter Apian (1495-1552) zurückzuführen, mit dem Aventinus spätestens seit 1522 befreundet war.
Von der Karte wurden nur wenige Exemplare gedruckt. Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts waren nur noch zwei Exemplare der Karte erhalten. Die ältere bildete 1899 die Grundlage für ein Faksimile, das heute das einzige Zeugnis dieser beeindruckenden wissenschaftlichen Leistung ist. Die Originale verbrannten während des Zweiten Weltkriegs.
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