Ausschnitt aus einem Nachdruck der Aventinus-Karte.
Ausschnitt aus einem Nachdruck der Aventinus-Karte. Abensberg ist falsch als „Abusina“ bezeichnet.

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der römischen Antike beginnt in der Zeit des Humanismus. 1455 wurde in der Abtei Hersfeld die Germania des römischen Schriftstellers Tactius entdeckt. Als erster befasste sich Enea Silvio Piccolomini mit dieser Schrift. Es war aber der deutschen Humanist Conrad Celtis, der die Germania publik machte. Sein Schüler Johannes Turmair, sammelte als erster systematisch römische Inschriften in Bayern.

Aventinus hat Jahrzehnte lang die Suche nach antiken Inschriften betrieben; in dem Werk „Vom herkomen der statt Regenspurg“ beweist er damit die römische Vergangenheit der Stadt. Sie beginnt bei Aventin mit der Gründung Regensburgs 14 bzw. 13 v. Chr. durch Tiberius, weshalb sie – so Aventin – auch „Augusta Tiberia“ genannt wird. Aventin sammelt jedoch die Inschriften nicht nur, sondern bemüht sich auch zum ersten Mal um eine wissenschaftliche Erforschung: Er gibt gewissenhaft die genaue Herkunft der Steine, ihren Fundort an, löst Abkürzungen auf und versucht sich als Humanist auch an der Interpretation der Texte.

Die Inschriften – für Regensburg sind es neun, zählt man die drei von Saal hinzu, so sind es zwölf – gibt Aventin im „herkomen der statt Regenspurg“, in der „Bayrischen Chronik“ wieder. In den Annales begnügt sich Aventin mit einer bloßen Aufzählung der Inschriften; in den beiden anderen, deutschsprachigen Werken bringt er zudem mehrfach seine Übersetzung der jeweiligen Inschrift mit Erläuterung. Von den neun Regensburger Inschriften sind heute noch vier erhalten.

Aventin als Landesarchäologe