Der Abensberger Künstler Ferdinand Kieslinger fertigte über das Leben Johann Turmairs 13 Holzschnitte an. Diese wurden anlässlich des Aventinusjahres 1977 in einem Büchlein veröffentlicht. Alle Abzüge findet man an der Aventinus Grund- und Mittelschule in Abensberg. An der Johann Turmair
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Wie wird aus Johann Turmair „Aventinus“?
Johann Turmair wurde in einer Zeit geboren, die man Humanismus nennt. Man beschäftigte sich wieder mit dem Altertum und wissenschaftliches Denken und Forschen wurde mehr und mehr Mode. Dabei war man nicht mit der Tradition alleine zufrieden, sondern wollte den
Leben 1: Geburt
Am 4. Juli 1477, dem St. Ulrichstag, wurde Johannes Turmaier in Abensberg geboren. Er war das erste Kind des reichen Gastwirtes Peter Turmair. Das Haus, in dem er auswuchs, kaufte sein Vater, als er zehn Jahre alt war. Es ist
Leben 2: Kindheit
Der kleine Hans war daheim im Wirtshaus. Dort ist natürlich auch viel geboten. So wuchs Johann im Umgang mit Reisenden auf, bekam mit, wenn die Einheimischen diskutierten und erlebte die Sorgen und Nöte der Bauern und Bürger. Dass er das
Leben 3: Schulzeit
Aventinus ging vermutlich im Karmelitenkloster in Abensberg in die Lateinschule. Da es zu der Zeit keine Jahresberichte oder sonstiges gab, ist es schwierig herauszufinden, ob das wirklich so geschehen ist. Da seine Eltern reich waren, konnten sie es sich leisten,
Leben 4: Studienjahre
Nach dem wahrscheinlichen Schulbesuch des Karmelitenklosters in Abensberg bekam er einen Studienplatz in Ingolstadt, da er ein sehr schlauer Schüler gewesen zu sein schien. Dort lernte er Konrad Celtis kennen. Celtis war ein sehr moderner denkender Wissenschaftler; er sprach sich
Leben 5: vom Professorenwunsch zum Prinzenerzieher
Aventinus Traum war Professor an der Universität in Ingolstadt zu werden. Er studierte 16 Semester, doch bekam danach keine Professur, vielleicht auch deshalb, weil er auch die wahren, oft auch unangenehmen Dinge nicht verschwieg. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in seiner
Leben 6: Forschungsreisen
Nach seinem Studium hat er den Herzog öfters gefragt, ob er Professor werden kann, dieser lehnte allerdings ab und machte ihm einen Vorschlag, dass er Professor werden kann, wenn er seine zwei Söhne unterrichtet. Nach deren Ausbildung wollte der Herzog ihm
Leben 7: Schriftsteller
Aber dann setzte Aventinus ein Zeichen: Er begann, seine „Annalen“ ins Deutsche zu übersetzen. Darin liegt eine große Besonderheit. Im Mittelalter war es üblich, dass alle wissenschaftlichen oder auch juristischen Texte lateinisch verfasst wurden. Es ist eine herausragende Veränderung, wenn
Leben 8: Kirchenkritiker
Aber nicht alles verlief in seinem Leben so reibungslos. Wie einige seiner Zeitgenossen, übte er deutliche Kritik an der katholischen Kirche. Er stand in Kontakt mit Luther und Melanchton, konvertierte aber nicht. Dennoch kritisierte er die katholische Kirche sehr, weil
Leben 10: Exil, Heirat
Nachdem er im Gefängnis war, verließ er seine Heimat und ging ins „Exil“, nämlich die freie Reichsstadt Regensburg. Laut Hauskalender zog er 1529 im Alter von 52 Jahren mit Barbara Fröschmann zusammen. Zunächst war sie seine Haushaltshilfe, aber noch im
Leben 11: Tod
Aventinus reiste nach Ingolstadt und besuchte dort die Universität. Als er sich Weihnachten 1534 auf dem Nachhauseweg nach Regensburg eine schlimme Grippe einfing, erkrankte er so arg, dass er schließlich am 9. Januar 1534 starb. Aventinus wurde nur 56 Jahre
Leben 9: Eingesperrt!
So wurde er 1528 sogar verhaftet und musste für elf Tage ins Gefängnis. Wahrscheinlich war dem so, weil er sich gegen die kirchlichen Fastengebote hinwegsetzte – sprich, Schweinebraten am fleischlosen Freitag aß. Der bayerische Kanzler Leonhard von Eck setzte sich schließlich